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Eisenbahnverkehr im Hamburger Hafen. Ein Container-Ganzzug verlässt den Terminal-Komplex Waltershof - 2006.
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Foto: Schnoddernase und Kokelfeuer: Marvin Cordes (4, links) und Dorina Mahn (5) genießen das kollektive Lagerfeuererlebnis. Dorinas Rezept gegen eine laufende Nase: heißer Apfelsaft.
Mit gleich zwei gravierenden Neuerungen wurden die Besucher des traditionellen Abfischens in Garstedt konfrontiert, das – wie immer - unmittelbar vor dem Jahreswechsel ausgerichtet wird. Die wohl deutlichste Veränderung: der Ortswechsel. Nicht mehr das heimelige Gelände um den alten Feuerlöschteich war als Austragungsort der beliebten Veranstaltung bestimmt worden, sondern das Schützenhaus auf dem Schützenplatz in der Ortsmitte. Und: Dieses Mal konnte kein Karpfen angeboten werden.
Für den Standortwechsel haben nach Aussagen von Gerhard Backhaus von der Feuerwehr Garstedt mehrere Gründe den Ausschlag gegeben, allen voran die Tatsache, dass das Schützenhaus sehr viel mehr an Komfort für die Besucher des Abfischens bietet, nicht zu vergessen einen besseren Schutz gegen die Witterung. Und die erwies sich als äußerst launisch. Im Schützenhaus hatten sich viele Besucher im Anschluss an den Fischeinkauf eingefunden, um in aller Ruhe zu klönen, ein frisch gezapftes Après-Fisch-Bierchen oder Kaffee und Kuchen zu genießen. Für letzteren hatten die Garstedter „Waffelfrauen“ - wie schon in den Vorjahren - gesorgt. Der Renner im Kuchen- und Keksprogramm hieß „Papageienkuchen“. Das Produkt ging weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln.
Für die jüngeren Abfisch-Besucher war ein Lagerfeuer entzündet worden, das, unter der strengen Beobachtung der Erwachsenen stehend, von den Kindern schwer umlagert wurde. Dass ihnen dabei ab und zu beißender Rauch ins Gesicht schlug, spielte keine Rolle. Das Gruppenerlebnis „rumkokeln“ lieferte einfach das herausragende Glücksgefühl. Und heißer Apfelsaft aus dem großen Erwachsenenbecher hilft sowieso gegen vieles.
Das eigentliche Abfischen reduzierte dieses Mal auf den reinen Verkaufsprozess. Mehr als 100 Forellen waren den ortsanässigen Teichen entnommen worden, die sich in der Nähe des alten Feuerlöschteiches befinden. Für die Bevorratung des Verkaufsstandes am Schützenhaus sorgte ein eigens eingerichtetet Forellen-Shuttle, für dessen Ausführung Bernd Främbs verantwortlich zeichnete. Die aus den Teichen entnommenen Forellen wurden direkt noch an Ort und Stelle in ein großes Fass gefüllt, das sich auf einem Pkw-Anhänger befand und sorgfältig gegen Umfallen gesichert war. Am Schützenplatz mit der kostbaren Fracht angekommen, wurde der Inhalt des Fasses sorgfältig in einen großen Käscher geleitet, den Gerhard Backhaus samt Inhalt zu einem weiteren Becken transportierte, das direkt am Verkaufsstand aufgestellt war. Gerhard Protsch, Fischmeister von Beruf, Ehefrau Hilde und Sohn Steffen sorgten dafür, dass die im Wortsinne fangfrischen Forellen, nachdem sie durch den Käufer ausgesucht worden waren, fachgerecht geschlachtet und verpackt wurden. Das Trio ist ein eingespieltes Team. Indes fehlte eine Fischart beim Abfischen 2006 vollends: der Karpfen. Dennoch: Die Forellen erfreuten sich größter Beliebtheit. „Da weiß man, was man bekommt“, gab Stefan Mordhorst aus Garstedt u Protokoll. Gleich fünf Exemplare hatte der Familienvater erstanden, denn so viele Häupter zählt auch die Familie. Neben Frischfisch konnten an einem anderen Stand auch Räucherfisch erworben werden. Die leckeren Forellen und Aal fanden einen lebhaften Absatz.
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